Buchmesse in Leipzig

Ich hatte eine Einladung vom Verlag Kern einen Ausschnitt aus meinem letzten Buch "Grau meliert mit roter Brille" vorzutragen.

Zunächst habe ich gezögert, dann aber zugesagt. Buchmesse in Leipzig! Diese Chance bekomme ich in meinem Alter nicht so schnell wieder geboten.

Freunde versprachen,mich zu begleiten und so ging unsere Reise am 17. März kurz nach dem Mittagessen los. Bis zur Ausfahrt Jena hatte mich meine die Reise schon oft gebracht, aber weiter hatten mich die Autobahnen noch nicht geführt. Leipzig erlebte ich 1968 bei einer Weiterbildungsveranstaltung zum letzten Mal. Später sah ich nur, was das Fernsehen bot.Ich war mehr als neugierig auf diese schöne neu gestaltete Stadt.

Unser Quartier befand sich außerhalb in einer Ferienwohnung, die wir für drei Tage gemietet hatten.

Gegen Abend packten wir unsere Koffer aus und machten uns aber sofort noch eonmal auf den Weg zum Messegelände. Wieveil Zeit brauchen wir? Werden wir einen Parkplatz finden? Wo ist das überhaupt?

Aber alles fand sich problemlos dank moderner Technik im Auto. Gegen 10 Uhr hatten wir einen Parkplatz gefunden und folgten einfach dm Strom der Menschen, die sich auf den Eingabg zubewegten.

Nachdem wir uns registriert hatten, begannen wir mit der Suche nach dem Stand des Verlags. Alles war wunderbar übersichtlich ausgeschildert und jeden, den wir fragten, war auskunftsbereit und freundlich. Schließlich fanden wir in Halle 4 den Verlagsstand und ich ließ mir erklären, wohin ich mich für meinen Messeauftritt bewegen musste. An verschiedenen Lesepoints machten wir Halt  um Lesungen zu lauschen. Meine Unruhe stieg. War ich zu blauäugig gewesen, als ich meine Zusage gegeben hatte?

Einige Autoren hatten sogar extra einen Schauspieler engagiert, um ihre Texte vorzutragen!

Hilfe!!!

Als wir gefunden hatten, wonach wir suchten, setzte ich mich ganz still in eine Ecke und schickte meine Freunde noch ein wenig weiter.

Ich wollte mich einstimmen. Niemals zuvor hatte ich  bei einer Lesung Lampenfieber gehabt. Sollte sich das heute ändern?

Nein! Es gab keinen Grund dafür. Ich sollte hinter meiner Arbeit stehen und sie so gut wie möglich präsentieren.

Es wurde Zeit für mich. Der Zeiger der Uhr schlich sich auf die 12 Uhr zu. Plötzlich wurde ich von zwei Damen angesprochen.

Sie brachten mir Grüße von einer Freundin, die gern dabei gewesen wäre, aber leider erkrankt war. Darüber freute ich mich sehr.

Jemand drückte daheim die Daumen für mich.

Dann erschien meine Verlegerin und fragte, ob sie während der Lesung neben mir sitzen müsste. Alle anderen Vertreter der Verlage hatten neben ihren Autoren gesessen. Aber ich beharrte nciht auf ihrer Anwesenheit. Vielleicht war  etwas schüchtern.

Immerhin moderierte sie mich an und dann las ich dann vorgesehenen Textausuzug. Mit einem Auge schielte ich immer mal wieder ins Publikum. Der Raum war voll und die Zuhörer blieben sitzen! Kein ständiges Kommen und Gehen!  Ich schaute in aufmerksame und amüsierte Gesichter und spürte Zustimmung. Das war ein Hochgefühl. Nach einer halben Stunde war alles vorüber und der Applaus war reichlich und herzlich.

Wenn mein nächstes Buch rechtzeitig fertig ist und ich bis dahin den Preis dafür erspart habe, werde ich auch im nächsten JAhr wieder in Leipzig auf der Buchmesse lesen.

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